DRAUßEN BOULDERN IN FONTAINEBLEAU
Mir reicht es fast aus einfach nur durch den Wald zu spazieren und mir diese ganzen abgefahrenen Felsklötze anzuschauen, mit ihren Fantasieformationen – ich müsste fast nicht bouldern. Am Ende oben auf einem Felsblock zu stehen und die Route geschafft zu haben, ist dann aber einfach ein tolles Gefühl. Ein weiterer entscheidender Punkt ist, dass man nicht alleine draußen bouldern kann (oder sollte). Sich sportlich betätigen und mit Freunden gemeinsam Boulderprobleme lösen, das ist einfach ein wunderschöner Zeitvertreib. Beim bouldern draußen kommen aber noch viel mehr Faktoren dazu, außer der sportlichen Betätigung an sich, die in mir etwas auslösen. Ich bin an der frischen Luft, ich bin in der Natur und erlebe immer ein kleines Abenteuer. Die Felsformationen, ob in Kroatien, Spanien oder Frankreich sind meist atemberaubend schön und der Weitblick wirkt immer sehr beruhigend
Bei Fontainebleau muss ich oft darüber nachdenken wie das Bouldern draußen angefangen hat, der Ort ist ja quasi der Ursprung. Die ersten Kletterer hatten glaube ich einfach eine super Fantasie. Denn sie sind auf die Idee gekommen eine 1000m Höhenroute durch das Gebirge in die Waagerechte zu legen und haben das auf die Steine im Wald projiziert um zu trainieren. Das finde ich einfach unglaublich smart und lustig. Ich glaube auch die haben sich wie Kinder freuen müssen über ihre Entdeckung.
DRAUßEN BOULDERN FONTAINEBLEAU – DAS ERSTE MAL
Ich habe Fontainebleau mit zusammen mit Freunden das erste mal besucht. Irgendwann wurde ich einfach mitgenommen ohne wirklich zu wissen was da auf mich zukommt. Aber nach meinem ersten Tag im Gebiet, war klar, dass ich von da an jedes Jahr kommen würde. Wir sind dann tatsächlich jedes Jahr wiedergekommen und auch fast immer mit der gleichen Gruppe. Fontainebleau macht man mit Sicherheit nicht nur 1x mal in seinem Leben. Sowas wie: “habe ich gesehen und abgehakt” gibt es in Bleau glaube ich nicht :-DDD.
Der Wald ist total beruhigend. Durch die enorme Größe begegnet man nicht vielen Leuten und hat häufig sogar den Wald für sich.
Ich genieße dabei dieses Gefühl von Freiheit und Glück, das erleben zu dürfen, spielerisch durch den Wald zu bouldern und mich mit anderen über die ganzen Herausforderungen zu freuen. Gerade wenn man dann zwischendurch immer wieder diese abgefahrenen Fantasie-Felsen sieht, die beispielsweise einer Schildkröte ähneln, einem Dinosaurier, Fisch oder Fuchur von der unendlichen Geschichte. Da muss man einfach ständig schmunzeln.Jedes Mal wenn ich durch den Wald gehe oder mit dem Fahrrad fahre, freue ich mich einfach, dass sowas existiert und freue mich darauf neue Gebiete zu entdecken und neue Boulder zu klettern… Dadurch dass es sooo groß ist, fühlt man sich auch immer wie ein Entdecker :-D. Einmal war ich auf dem Fahrrad, um neue Gebiete zu entdecken und habe immer wieder Stopp gemacht, um mal den einen oder anderen Boulder anzufassen, da hatte ich immer das Gefühl: “Ach ja und hier komme ich nochmal hin, und hier auch, und hier auch, und hier auch…” und so ging das Stunde um Stunde und Biegung um Biegung. Am Ende des Tages hatte ich hunderte Boulder gesehen und mir den ganzen Weg gebookmarked als “da will ich nochmal hin”. Und das kam dann einfach jeden Tag eine Woche lang.
DRAUSSEN BOULDERN – AUF JEDEN FALL AUSPROBIEREN
Ich glaube in Fontainebleau muss jeder mal gewesen sein.
Vom Ein- bis Hundertjährigen, vom Anfänger bis zum Vollblutboulderer. Hier werden Draußenboulder-Beginner und 4b-Plaisierboulderer ebenso freudig fündig wie ambitionierte Anreißer oder Könner des achten Fontainebleau-Grades (Ja… Fontainebleau hat seine eigene Schwierigkeitsskala).
Generell ist Bouldern draußen eher technisch, die Anforderungen aber dafür einfach. Man lernt schnell auf ganz natürliche Weise auf seinen Füßen gut zu stehen, Tritte richtig zu belasten, sich kontrolliert zu bewegen, hier zu stützen, dort zu schieben – letztlich alles anzuwenden was die Klettertrickkiste so für einen bereithält. Der Fels macht es einem zunächst nicht leicht, aber mit mehreren zusammen, findet sich dann schon eine Lösung. Gemeinsam tüftelt man an Problemen und versucht den Boulder zu knacken. Die gemeinsamen Erfolgserlebnisse sind auch in unserem Bouldercamp eins der Highlights. Das Draußen sein ist dabei essentiell… Man entschleunigt so schön und genießt das gute Wetter und den gesunden grünen Wald mit seinen diversen Gerüchen.